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Sahaba

Ali Ibn Abi Talib und der „Riese“



Eines der bemerkenswertesten Duelle in der Geschichte fand während der Schlacht des „Grabens“ zwischen Ali bin Abi Taalib und Amr bin Abdu Wud statt. Amr ( Wir nennen ihn den „Riesen“ ) war ein enorm großer und gewaltiger Mann. Auf seinem großen Pferd sitzend, sah er unglaublich aus. Groß, stark und furchtlos. Er hatte einen wilden Gesichtsausdruck - ein Grund, der seine Kameraden erschauern ließ und seine Feinde schockierte..


Regungslos lies er seinen Blick verächtlich durch die Reihen der Muslime wandern.


Plötlich erhebte „Der Riese“ seinen Kopf und brüllte:


„Ich bin Amr bin Abdu Wud, ich bin der größte Krieger in Arabien, ich bin unbesiegbar! Ist jemand unter euch, der den Mut hat gegen mich zu kämpfen?


Ein Schweigen der Muslime kam der Herausforderung entgegen und sie warfen sich einander Blicke zu. Sie schauten dann auf den Propheten

( Friede und Segen seien auf ihn ) doch keiner bewegte sich, denn der „Riese“ war bekannt für seine Stärke und Geschicklichkeit. Trotz etlicher Verwundungen hatte er noch nie ein Duell verloren oder gar seinen Gegner verschont. Es wurde gesagt, dass er 500 Reitern glich.

Das er ein Pferd eigenhändig heben und zu Boden werfen könnte. Das er mit seiner linken Hand ein Kalb greifen kann und es im Kampf als Schutzschild benutzt. Die lebhafte arabische Einbildungskraft hatte um diesen furchterregenden Krieger eine Legende der Unbezwinglichkeit geschaffen.


Die Muslime blieben ruhig und der „Riese“ gab ein verachtend klingendes Lachen von sich, dem die Quraisch, die sich in der Nähe des Grabens befanden, anschlossen.


„Gibt es niemanden unter euch der den Mut eines Mannes hat? Was ist mit eurem Islam und eurem Propheten?“. Schrie Amr.


Nach den blasphemischen Worten, verlies Ali die vordersten Reihen der Muslime um zum Propheten ( Friede und Segen seien auf ihn ) zu gelangen. Er bat ihn um Erlaubnis sich dem Herausforderer entgegen zu stellen und seine unverschämte Zunge ein für alle mal zum Schweigen zu bringen. Doch der Prophet ( Friede und Segen seien auf ihn ) gab ihm zu Antwort:


„Setz dich hin, es ist Amr!“


Nachdem Ali seine Stellung wieder aufnahm, gab es eine erneute Herausforderung mit mehr verachtendem Gelächter und Blasphemie. Ali ging darauf wieder zum Propheten ( Friede und Segen seien auf ihn ) und bat ihn um Erlaubnis, doch der Prophet gab sie ihm ein zweites Mal nicht.


Mehr Gelächter, mehr Blasphemie und eine weiter Herausforderung von Amr gab es zu hören:


„Wo ist euer Paradies, von dem ihr behauptet, dass diejenigen es betreten, die im Kampf fallen? Könnt ihr nicht mal einen Mann schicken, der gegen mich antritt?“


Als Ali ibn Abi Talib den Propheten zum dritten Mal aufsuchte, sah der Prophet ( Friede und Segen seien auf ihn ) in Ali’s Augen einen Blick, den er sehr gut kannte. Er wusste, dass Ali nicht mehr aufzuhalten war.


Er blickte Ali liebevoll an, denn er war ihm lieber als jeder andere Mann. Der Gesandte Allahs ( Friede und Segen seien auf ihn ) nahm seinen Turban ab und legte ihn Ali um den Kopf. Dann zog er sein Schwert und gürtelte ihn an Ali’s Taille und betete zu Allah:


„Oh Herr hilf ihm“


Jetzt hatte Ali das Schwert in der Hand, das das berühmteste im Islam sein wird. Es hatte mehr Männer in gerechten Schlachten getötet als jedes andere Schwert in der Geschichte. Es war das Zulfiqar.


Ali ibn Abi Talib sammelte eilig eine Gruppe von Muslimen zusammen mit der er dann in Richtung der Kuffar voranschritt. Die Gruppe stoppte nach einer bestimmten Entfernung zum „Riesen“ und Ali tritt dem Herausforderer in einer duellierenden Entfernung entgegen. Der „Riese“ kannte Ali gut. Er war ein Freund seines Vaters, Abu Talib. Amr bin Abdu Wud lächelte den jungen Ali nachsichtig an.


„Yaa Amr!“ Rief Ali.


„ Es heist, wenn irgendein Mann der Quraish dir zwei Vorschläge anbietet, du einen von beiden auf jeden Fall zustimmst.“ „Richtig?“

„Dann hab ich dir zwei Vorschläge anzubieten. Der erste lautet: Akzeptiere Allah und seinen Gesandten und nimm den Islam an“


Amr erwiederte:


„Ich brauche dies nicht!“


Ali rief:


“Dann steig vom Pferd hinunter und kämpfe mit mir!“


Amr:


„Warum Oh Sohn meines Bruders. Ich habe kein Verlangen dich zu töten.“


Ali:


„Ich habe aber ein großes Verlangen dich zu töten!“


Das Gesicht des „Riesen“ errötete voller Wut. Mit einem Schrei voller Zorn sprang er von seinem Pferd. Es war überraschend ein Ungeheuer wie ihn in so einer Agilität zu sehen. Er lähmte dabei sein Pferd und eilte zu Ali. Der Kampf hat begonnen….


Amr attackierte Ali mehrere Male, doch Ali ibn Abi Talib blieb unversehrt. Er wehrte die Schläge des „Riesen“ mit seinem Schwert oder Schild flink ab oder indem er einen Schritt zu Seite machte sodass der „Riese“ seine Hiebe unbedrohlich an Ali vorbei stieß. Schließlich trat Amr keuchend und verwirrt zurück und fragte sich wie das sein könne. Nie zuvor hatte ein Mann es solange gegen ihn im Zweikampf ausgehalten. Und nun schaute dieser Junge auf ihn, als ob er mit ihm spielen würde. Es geschah dann alles so schnell, dass niemand das Geschehen mehr mitverfolgen konnte.


Ali lies sein Schwert und seinen Bogen zu Boden fallen. Sein Körper schoss förmlich wie ein Pfeil durch die Luft und seine Hände ergriffen den Hals des „Riesen“. Mit einem Stoss eines Ringers brachte er ihn vom Gleichgewicht und Amr fiel in weniger als Sekunden zu Boden.

Jetzt lag der „Riese“ auf den Rücken und Ali setzte sich auf seine Brust. Die zwei Armeen keuchten und Murmelten und hielten dann ihren Atem an. Man sah wie die Verwirrung im Gesicht des „Riesen“ sich in Zorn umwandelte, denn schließlich war er von einem Jüngling, der halb so groß war wie er zu Boden geworfen worden. Doch obwohl er am Boden lag, war es noch nicht vorbei für ihn. Er könnte noch gewinnen und seine Position als größter Krieger in Arabien wiederherstellen. Er würde diesen Jugendlichen in die Luft schleudern, wie ein Blatt Papier das vom Wind getragen wird. Das Gesicht des „Riesen“ verfärbte sich und die Adern traten aus seinem Hals und seinem riesigem Bizeps hervor. Seine Unterarme zitterten, weil er versuchte den Griff Ali’s zu lösen. Doch er konnte den Griff nicht lockern. Die Muskeln von Ali waren wie aus Stahl.




„Wisse Oh Amr!“ Sprach Ali


„Der Sieg und die Niederlage hängt nur vom Willen Allahs ab. Nimm den Islam an und du wirst verschont und genießt den Segen von Allah in diesen und im nächsten Leben.

Ali zog einen scharfen Dolch aus seinem Gürtel und hielt ihn an Amr’s Kehle. Dies war zu viel für den „Riesen“. Sollte Arabien etwa erfahren, dass ihr größter Krieger den Rest seines Lebens unter dem Schatten seines Misserfolges und der Schande lebte. Das über ihn gesagt wird, dass er sein leben im Zweikampf errettete, indem er den Bedingungen seines Kontrahenten gehorchte? Nein! Er, Amr bin Abdu Wud, hatte durch das Schwert gelebt und er würde durch das Schwert zugrunde gehen. Ein Leben, das mit Gewalt verbracht wurde, muss auch mit der Gewalt enden.


Er sammelte den Speichel in seinem Mund und spuckte Ali ins Gesicht. Er wusste was dann geschehen würde. Er ahnte, dass es mit einem scharfen Atemzug enden wird. Ali’s Arm würde dann in die Luft schießen und seinen Dolch in seine Kehle tauchen. Amr war ein tapferer Mann und schreckte vor dem Tod nicht zurück. Er wölbte seinen Rücken und erhob sein Kinn, um seinen Hals Ali anzubieten, denn er wusste, was kommen wird. Aber was wirklich geschah, verwirrte ihn noch mehr. Ali erhob sich ruhig von der Brust von Amr, wischte sich sein Gesicht und stand starrend auf ihn blickend einige schritte vor ihm.


Ali:


„Wisse Oh Amr! Ich kämpfe nur auf dem Wege Allahs und nicht wegen privaten Gründen. Du spucktest mir ins Gesicht und würde ich dich dann töten, wäre es aus persönlicher Rache. So verschone ich nun dein Leben. Steh auf und kehre zu deinen Leuten zurück!“


Der „Riese“ erhob sich. Es darf kein Zurückkommen zu seinen Leuten als Verlierer geben. Entweder als Sieger weiter leben oder eher sterben dachte er sich.

Er startete einen weiteren Versuch und eilte mit seinem Schwert zu Ali. Vielleicht würde er Ali unaufmerksam antreffen. Ali hatte genug Zeit und bereitet sich mit seinem Schwert und Schild auf den frischen Angriff vor. Der Schlag, den der wütende „Riese“ durch seine Verzweiflung mitbrachte, war der kräftigste in der ganzen Begegnung. Sein Schwert zerschmetterte Ali’s Schild. Durch den Hieb verlor Amr seine Kraft und er konnte Ali nicht mehr als eine leichte Verletzung an der Schläfe zufügen. Die Wunde war zu gering um Ali zu beunruhigen. Ehe der „Riese“ sein Schwert erheben konnte, blitze das Zulfiqar im Sonnenlicht und schlitze die Kehle des „Riesen“ auf. Das Blut strömte wie ein Springbrunnen heraus und für einen Moment stand Amr regungslos da. Dann begann sein Körper zu schwanken, als wäre er betrunken und er fiel zu Boden. Die Erde bebte nicht durch den Aufprall den der „Riese“ verursachte. Aber der Hügel von Sil’a wankte mit dem Schrei von Allah-o-Akbar, der aus 2.000 muslimischen Hälsen donnerte. Der triumphierende Schrei hallte durch die Länge und Breite des Tales, bevor er in der Stille der Wüste verklang.

 
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  لاَ إِآْرَاهَ فِي الدِّينِ قَد تَّبَيَّنَ الرُّشْدُ مِنَ الْغَيِّ فَمَنْ يَكْفُرْ
بِالطَّاغُوتِ وَيُؤْمِن بِاللّهِ فَقَدِ اسْتَمْسَكَ بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقَىَ لاَ انفِصَامَ لَهَا وَاللّهُ سَمِيعٌ
عَلِيمٌ۞
Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der richtige Weg ist nun klar erkennbar geworden gegenüber dem unrichtigen. Der also, der nicht an den Tāghūt glaubt, aber an Allāh glaubt, hat gewiss den sichersten Halt ergriffen, bei dem es kein Zerreißen gibt. Und Allāh ist Allhörend, Allwissend.
[Al-Baqarah:256]

اللّهُ وَلِيُّ الَّذِينَ آمَنُواْ يُخْرِجُهُم مِّنَ الظُّلُمَاتِ إِلَى النُّوُرِ وَالَّذِينَ آَفَرُواْ أَوْلِيَآؤُهُمُ الطَّاغُوتُ يُخْرِجُونَهُم مِّنَ النُّورِ إِلَى الظُّلُمَاتِ أُوْلَئِكَ
أَصْحَابُ النَّارِ هُمْ فِيهَا خَالِدُونَ۞
Allāh ist der Beschützer derjenigen, die glauben. Er führt sie aus der Finsternis ins Licht. Diejenigen aber die ungläubig sind, deren Freunde sind die Tāghūt. Sie führen sie aus dem Licht in die Finsternis. Sie werden die Bewohner des Feuers sein, darin werden sie ewig bleiben.
[Al-Baqarah:257]

 
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